Yoga & Psyche YOPS - Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft

03.10.2022

YOPS - YOGA & PSYCHE

"Der Grund, warum es so viele Menschen schwierig finden glücklich zu sein, ist der: sie stellen sich die Vergangenheit besser vor als sie war, die Gegenwart schlimmer als sie ist und die Zukunft komplizierter als sie sein wird." (Marcel Pagnol)


Ich stelle mir die Vergangenheit vor wie sie eben war. Wenn ich an meine Vergangenheit denke, tauchen wunderschöne Erinnerungen auf. Ich denke daran, wie ich als Kind auf der Wiese tanzte, Purzelbäume schlug, Pusteblumensamen auf meine Oma blies und noch so herrlich unbekümmert mir um gar nichts Sorgen machte. Ich stelle mir vor, wie sich die Jugend anfühlte, prickelnd, aufregend. Ich denke daran, wie ich meine Kinder zur Welt brachte und mich selbst völlig neu entdeckte. Ich werde aber nicht vergessen, dass die Vergangenheit mich bereits mit viel Schatten konfrontiert hat. Krankheit, Unfall und Tod, Betrogen- und Verlassenwerden, Gefühle von Ohnmacht und Hilflosigkeit, Enttäuschungen und Wut. Meine Vergangenheit war nicht besser als meine Gegenwart. Die Vergangenheit kann nur eines sein: anders als jetzt. Ich war jünger und naiver, da macht man selbstverständlich andere Erfahrungen als im reiferen Alter. In der Vergangenheit bewegt man sich aus der Abhängigkeit (der Familie) in die (vermeintliche) Unabhängigkeit und reift durch Fehlermachen, Scheitern und Neuversuche. Stets nach dem Prinzip: hinfallen, Krone richten, weitergehen.

Wie siehst du deine Vergangenheit? Gibt es Momente, an denen du verklärt haftest? Hast du das Gefühl, früher war alles besser? Gibt es Erlebnisse, die du lieber nicht machen hättest wollen? Und warum nicht? Gelingt es dir, deiner Vergangenheit Danke zu sagen dafür, dass du deswegen jetzt genau der Mensch bist, der du bist?


Meine Gegenwart stelle ich mir nicht vor, die erlebe ich gerade. Jetzt, in diesem Augenblick. Und jetzt ist alles, was wichtig ist, bewusst zu tun, was ich tue. In dem Fall zum Beispiel wäre dies das Schreiben dieser Zeilen. Meine Gegenwart kann genau deswegen gar nicht schlimm sein. Denn eine Gegenwart dauert immer nur ganz kurz. Jetzt und Jetzt und Jetzt. Was in dem Zitat wohl gemeint ist, dass man mit dem gegenwärtigen Leben nicht zufrieden ist. Doch das gilt es sich anzusehen. Was macht unzufrieden, was genau ist es, das die Gegenwart vermeintlich schlimm macht? Für mich ist Gegenwart jeder einzelne Atemzug. Jedes Einatmen ist ein Annehmen dessen was ist. Jedes Ausatmen bietet mir die Möglichkeit, mich wieder freier zu fühlen, ich darf abgeben. Und das ist etwas Gutes. Ist meine "Gegenwart schlimm", dann sind es bestimmte aktuelle Lebensumstände, die mich unglücklich machen. Doch jeder Atemzug fordert mich auf: annehmen, verändern was möglich ist, loslassen.

Wie empfindest du deine Gegenwart? Bist du zufrieden? Fühlst du dich in deinem Leben "angekommen"? Oder gibt es Schrauben, an denen man drehen könnte, wie Partnerschaft, Beruf, Berufung, Freunde, Familie, ...


Die Zukunft wird komplizierter als sie sein wird. Das kann nun wirklich niemand sagen. Keiner weiß, was die Zukunft für uns bereithält. Für mich steht fest, dass das Leben sicher nicht einfacher wird. Aber ich habe die Möglichkeit stärker zu werden. Und dafür tue ich etwas: Yoga! Es macht mich stark. Es festigt und kräftigt meine Muskeln und gibt mir Selbstbewusstsein und Mut. Es macht mich flexibel und geschmeidig, was mir schon so geholfen hat, von verbohrten und fixen Vorstellungen loszukommen. Nichts bleibt wie es ist. Alles ändert sich unaufhörlich. Auf diesen Fluss kann ich mich dank Yoga einlassen. Ob die Zukunft nun also kompliziert wird, wer weiß? Sie wird sicher wieder eines sein: anders als jetzt.

Wie siehst du die Zukunft? Bereitet sie dir Sorge oder vielleicht sogar Angst? Zugegeben leben wir in einer nicht gerade einfachen Zeit. Da ist es echt legitim, sich Gedanken zu machen und durchaus auch mal wütend zu sein oder traurig. Doch was kannst du persönlich tun, um die Welt ein kleines Stück besser zu machen? Erinnere dich daran, dass es die kleinen Schritte sind, die eine große Reise ausmachen!

Krieger II demonstriert dir die Verbindung zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Aus der Vergangenheit kommst du. Sie hat dich geformt. Sie hält schöne Erinnerungen für dich bereit, aber auch harte Zeiten, an denen du reifen durftest. Dass du die schwierigen Momente gemeistert hast, erkennt man an deiner zentrierten Mitte. Du bist aufgerichtet, deine Krone zieht nach oben, du bist verbunden mit einer Energie, die dich aufrichtet. Und dein Blick gleitet sanft über deine Fingerspitzen der vorderen Hand in die Zukunft. Genau darauf richtest du dich aus. Mutig und selbstbewusst gehst du in deiner persönlichen und unverwechselbaren Lebensgeschichte weiter, Schritt für Schritt und offenen Herzens.